Anspruch auf Erwerbsminderungsrente – Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?
Falls Ihre Arbeitskraft durch Krankheit oder Behinderung stark eingeschränkt ist, könnten Sie Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben. Oft wird diese jedoch nicht ohne Weiteres bewilligt. Ein Fachanwalt kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ansprüche durchzusetzen.
Was ist die Erwerbsminderungsrente?
Die Erwerbsminderungsrente wird gewährt, wenn Sie aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten können. Es gibt zwei Arten von Erwerbsminderungsrente:
- Volle Erwerbsminderungsrente: Sie können weniger als 3 Stunden täglich arbeiten.
- Teilweise Erwerbsminderungsrente: Sie können zwischen 3 und unter 6 Stunden täglich arbeiten.
Voraussetzungen für die Erwerbsminderungsrente (gemäß § 43 SGB VI)
Um Anspruch auf Erwerbsminderungsrente zu haben, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Medizinische Einschränkung: Sie sind aus gesundheitlichen Gründen nur noch eingeschränkt arbeitsfähig.
- Mindestversicherungszeit von 5 Jahren: Sie müssen mindestens 5 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben.
- 36 Monate Pflichtbeiträge: In den letzten 5 Jahren müssen Sie mindestens 36 Monate Pflichtbeiträge gezahlt haben.
Wege in die Erwerbsminderungsrente – Wann und wie sollten Sie den Antrag stellen?
Es gibt verschiedene Wege, um eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Der Zeitpunkt des Antrags ist entscheidend, da ungünstige Zeitpunkte finanzielle Nachteile mit sich bringen können. Lassen Sie sich vorab professionell beraten!
Eigener Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung
Sie können Ihren Rentenantrag selbst stellen. Unterstützung beim Ausfüllen bieten Versichertenälteste, bei komplexeren Fragen hilft ein Rechtsanwalt.Aufforderung durch die Krankenkasse
Bei längerfristiger Erkrankung kann die Krankenkasse Sie auffordern, einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente bzw. Rehabilitationsbehandlung zu stellen. Vermeiden Sie eine Einstellung des Krankengeldes, indem Sie dieser Aufforderung nachkommen.Aufforderung durch die Bundesagentur für Arbeit
Nach Aussteuerung und Bezug von Arbeitslosengeld I wird die Arbeitsfähigkeit durch den medizinischen Dienst geprüft. Sollte dieser zu dem Ergebnis kommen, dass Sie nicht arbeitsfähig sind, fordert die Bundesagentur Sie zur Beantragung der Erwerbsminderungsrente auf.
Bearbeitungszeit für den Antrag auf Erwerbsminderungsrente
Die Bearbeitungszeit bei der Deutschen Rentenversicherung kann stark variieren. Einige Bescheide ergehen nach wenigen Wochen, während es in komplizierten Fällen bis zu zwei Jahre dauern kann. Ein Fachanwalt kann das Verfahren beschleunigen, indem er eine Untätigkeitsklage einreicht.
Was tun bei Ablehnung der Erwerbsminderungsrente?
Viele Anträge auf Erwerbsminderungsrente werden abgelehnt. Gründe dafür sind oft, dass die Rentenversicherung feststellt, dass Sie noch eine leichte Tätigkeit ausüben können. Falls Ihr Antrag abgelehnt wird, sollten Sie innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen. Ein Fachanwalt für Medizinrecht kann Sie hierbei unterstützen, damit Ihre Erfolgschancen steigen.
Warum einen Fachanwalt für Medizinrecht beauftragen?
Ein Fachanwalt für Medizinrecht kennt die komplexen medizinischen und rechtlichen Aspekte, die bei der Bewilligung der Erwerbsminderungsrente eine Rolle spielen. Er hilft dabei, medizinische Gutachten zu bewerten und Fehler aufzudecken, die Ihren Anspruch beeinträchtigen könnten.
Rechtsschutzversicherung und Erwerbsminderungsrente – Was wird abgedeckt?
Es ist wichtig zu wissen, ob Ihre Rechtsschutzversicherung die Kosten eines Widerspruchsverfahrens abdeckt. Viele Verträge decken jedoch nur sozialgerichtliche Klageverfahren ab. Selbst wenn das Widerspruchsverfahren nicht übernommen wird, lohnt es sich, einen Anwalt zu beauftragen.