Minijob-Betrug: Wie Fake-Plattformen wie "Best Secret" ahnungslose Opfer abzocken

In der heutigen digitalen Welt sind Online-Jobangebote so allgegenwärtig wie verlockend. Besonders Minijobs, die versprechen, bequem von zu Hause aus ein attraktives Einkommen zu erzielen, erscheinen vielen als ideale Nebenverdienstmöglichkeit. Doch hinter einigen dieser Angebote stecken skrupellose Betrüger, die ahnungslose Opfer gezielt in die Falle locken. Eine besonders perfide Masche, die unter anderem mit der Plattform aibestsecret.com in Verbindung steht, zeigt, wie professionell solche Betrugsmodelle aufgebaut sind.

Wie funktioniert der Minijob-Betrug?

Der Einstieg in den vermeintlichen Minijob erfolgt meist über eine Direktnachricht oder eine E-Mail von angeblich renommierten Unternehmen. In diesem Fall erfolgte die Anwerbung unter dem Namen SAP Ariba Deutschland, einer angeblichen Tochtergesellschaft der SAP SE, die mit der Plattform Best Secret kooperiere.

Den Opfern wird erklärt, dass sie Unternehmen durch das Optimieren von Produktbewertungen und Rankings unterstützen. Die Aufgaben seien simpel: Täglich müssten einige Transaktionen auf einer Händlerplattform durchgeführt werden, was nur wenige Minuten in Anspruch nehme.

Die Bezahlung klingt dabei besonders lukrativ:

  • Nach drei Tagen durchgehender Tätigkeit winken 150 €.
  • Wer fünf Tage arbeitet, soll 500 € erhalten.
  • Bei 30 Tagen sind angeblich 3000 € möglich.

Zusätzlich werde eine Provision für jede „Optimierungsaufgabe“ gezahlt, die anfänglich 1 % betrage.

Der Haken: Vorauszahlungen und Schuldenfalle

Die Abzocke beginnt, wenn Nutzer aktiv werden. Anfangs stellt die Plattform ein virtuelles Guthaben zur Verfügung, um die ersten „Bestellungen“ durchzuführen. Doch sobald dieses Guthaben verbraucht ist, müssen sie eigenes Geld investieren, um weitere Aufgaben zu erledigen.

Viele Opfer bemerken die Masche erst, wenn sie in eine Schuldenfalle geraten. In einem konkreten Fall rutschte eine betroffene Person nach 36 abgeschlossenen Bestellungen in ein Minus von 1400 USDT (Tether, eine Kryptowährung) und wurde unter Druck gesetzt, diesen Betrag auszugleichen, um ihre „Provision“ zu erhalten.

Doch das war nicht das Ende: Nach einer weiteren Bestellung betrug das Minus plötzlich 4000 USDT. Angeblich könne die versprochene Provision von über 15.000 € erst ausgezahlt werden, wenn diese Summe beglichen sei – ein typischer Mechanismus, um immer mehr Geld aus den Opfern herauszupressen.

Woran erkennt man einen Minijob-Betrug?

  1. Unrealistisch hohe Gehälter für einfache Tätigkeiten – Wenn ein Minijob mehrere Tausend Euro monatlich verspricht, sollte man skeptisch sein.
  2. Vorauszahlungen oder Investitionen – Seriöse Arbeitgeber verlangen niemals, dass Arbeitnehmer erst Geld einzahlen müssen.
  3. Fehlende Unternehmensnachweise – Viele dieser Plattformen existieren nur online und bieten keine verifizierbaren Firmendetails.
  4. Kommunikation über Messenger-Dienste – Betrüger agieren oft über Telegram, WhatsApp oder andere Plattformen, um Identitäten zu verschleiern.
  5. Zahlungen in Kryptowährungen – Wenn ein Unternehmen auf USDT oder andere Kryptowährungen besteht, ist das ein großes Warnsignal, da Rückbuchungen praktisch unmöglich sind.

Was tun, wenn man Opfer geworden ist?

Falls man bereits Geld investiert hat, sollte man schnell handeln:

  • Keine weiteren Zahlungen leisten – Die Täter werden immer neue Forderungen stellen, aber niemals Geld auszahlen.
  • Beweise sichern – Screenshots, E-Mails und Chatverläufe dokumentieren.
  • Strafanzeige erstatten – Die Polizei und die Verbraucherzentrale informieren. Wie man am besten eine Strafanzeige erstattet, haben wir Ihnen in einem kleinen Videokurs hier zusammengestellt (inkl. Muster-Strafanzeige für Deutschland und Österreich)!
  • Andere warnen – In Foren oder sozialen Medien über den Betrug berichten, um weitere Opfer zu verhindern.

Fazit: Vorsicht bei Minijob-Angeboten im Internet

Betrüger nutzen raffinierte Methoden, um Menschen mit vermeintlich einfachen Jobs zu ködern. Die Masche mit Best Secret zeigt, wie schnell man in eine finanzielle Falle geraten kann. Wer online nach Minijobs sucht, sollte sich stets vergewissern, dass es sich um seriöse Anbieter handelt – und niemals Geld vorstrecken.

Im Zweifelsfall gilt: Lieber einmal zu viel misstrauisch sein als auf eine perfide Betrugsmasche hereinzufallen.