Alleinerziehende Mütter stehen nach der Geburt eines Kindes häufig vor finanziellen Herausforderungen. Was viele nicht wissen: Auch wenn die Eltern nicht verheiratet waren, kann die Mutter eines Kindes vom Vater Betreuungsunterhalt verlangen. Dieser Anspruch unterscheidet sich jedoch vom Trennungsunterhalt, der nur nach einer Ehe geltend gemacht werden kann.
Abgrenzung zum Trennungsunterhalt
Der Trennungsunterhalt steht einem Ehegatten nach der Trennung bis zur rechtskräftigen Scheidung zu. Voraussetzung ist, dass einer der Ehepartner bedürftig und der andere leistungsfähig ist. Da diese Regelung auf Ehepaare beschränkt ist, gilt sie nicht für unverheiratete Eltern. Hier greift jedoch der Anspruch auf Betreuungsunterhalt.
Wer hat Anspruch auf Betreuungsunterhalt?
Der Anspruch auf Betreuungsunterhalt ist in § 1615l BGB geregelt und gewährt der Mutter eines nichtehelichen Kindes Unterhalt vom Vater, wenn sie aufgrund der Kinderbetreuung keiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann.
Die Grundvoraussetzungen für den Anspruch sind:
Die Mutter betreut das gemeinsame Kind.
Sie kann aufgrund dieser Betreuung keiner vollschichtigen Erwerbstätigkeit nachgehen.
Der Vater ist finanziell leistungsfähig.
Wie lange besteht der Anspruch?
Grundsätzlich besteht der Betreuungsunterhalt mindestens bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Danach kann der Anspruch verlängert werden, wenn es die Umstände erfordern – etwa wenn eine frühzeitige Fremdbetreuung nicht zumutbar ist oder das Kind besonderen Betreuungsbedarf hat.
Umfang des Unterhalts
Der Unterhaltsanspruch umfasst den notwendigen Lebensbedarf der Mutter, also insbesondere Kosten für Miete, Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung. Die konkrete Höhe richtet sich nach den individuellen Verhältnissen und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Vaters.
Fazit
Alleinerziehende Mütter sollten ihre Rechte kennen und den Betreuungsunterhalt beim Vater geltend machen. Dieser Anspruch hilft dabei, finanzielle Engpässe zu überbrücken und sich in den ersten Jahren auf die Betreuung des Kindes zu konzentrieren. Eine frühzeitige rechtliche Beratung kann sicherstellen, dass keine Ansprüche verloren gehen.