I. Überblick und Daten:
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Über 20.000 Deutsche leben mittlerweile dauerhaft in Dänemark – Tendenz steigend. Was macht das Königreich nördlich der Grenze so attraktiv? Eine Mischung aus durchdachtem Steuersystem, digitaler Vorreiterrolle und lebenswerten Küstenstädten, die selbst eingefleischte Großstädter ins Schwärmen bringen.
Die Zahlen explodieren geradezu: In den süddänischen Kommunen Sønderborg, Aabenraa und Tønder hat sich die Zahl deutscher Einwohner seit 2020 mehr als verdoppelt – von 4.670 auf über 8.200 im Januar 2024. Doch nicht nur die Grenzregion boomt: Insgesamt leben mittlerweile rund 34.000 Deutsche dauerhaft im Königreich, Tendenz steil nach oben. Was treibt die Auswanderungswelle an? Eine einzigartige Mischung aus hybridem Steuersystem, digitaler Vorreiterrolle und lebenswerten Hybrid-Städten, die Urbanität mit Naturidyllen verbinden. Während deutsche Familien die günstigen Immobilienpreise (1.100 €/m² vs. 3.400 €/m² in Schleswig-Holstein) und das familiäre Schulsystem mit 14 deutschsprachigen Schulen in Nordschleswig locken, profitieren Digitalnomaden von 256 Mbit/s-Internet, steuerlichen Sonderregeln und der Ankündigung eines Digital Nomad Visas ab 2026. Selbst die Corona-Pandemie wirkte als Katalysator: Viele nutzten den Lockdown, um ihre Work-Life-Balance im Nachbarland neu zu definieren – unterstützt von einer deutschen Minderheit, die mit Brückenprojekten wie dem „Deutschen Tag“ in Tingleff aktiv um Neubürger wirbt.
II. Steuern und Sozial- abgaben: Transparente Modelle für Angestellte und Selbstständige
Für Angestellte gelten 2025 klare Freibetragsregelungen:
Beschäftigungsfreibetrag: 12,3 % des Einkommens (max. 55.600 DKK/Jahr), automatisch berechnet für Arbeitsmarktbeitragspflichtige Gehälter und selbstständige Gewinne.
Jobfreibetrag: 4,5 % des Einkommens über 224.500 DKK (max. 2.900 DKK), zusätzlich zum Basisabzug.
Persönlicher Freibetrag: 51.600 DKK/Jahr für alle über 18-Jährigen, übertragbar auf Ehepartner.
Expat-Vergünstigungen: 27 % Pauschalsteuer für hochqualifizierte Fachkräfte (Gehalt ab 60.100 DKK/Monat ab 2026), inkl. Firmenwagen und Telefonkosten.
Selbstständige profitieren von:
Automatischer Vorauszahlung via „Steuerbudget“ (Forskudsopgørelse) mit flexibler Anpassung bei Gewinnschwankungen.
Klare Gewinntrennung: Unternehmensergebnis in Rubrik 111/112 des Steuerbescheids, Privatentnahmen separat.
Verlustvortrag: Bis zu 20 Mio. DKK Verluste verrechenbar (2025), geplante Erhöhung auf 35 Mio. DKK ab 2027.
Dividendenprivileg: Steuerfreie Ausschüttungen bei nicht börsennotierten Beteiligungen unter 10 % (Missbrauchsklauseln beachten).
Das Sozialversicherungssystem bietet 2025:
Krankengeld: Bis zu 4.865 DKK/Woche bei voller Erwerbsminderung.
Grundrente: 86.376 DKK/Jahr (Folkepension) + Zulagen bis 99.948 DKK für Alleinstehende.
Arbeitslosengeld: Max. 21.092 DKK/Monat bei Vollzeitversicherung (Mindestverdienst 25.473 DKK für Höchstsatz).
Arbeitgeberbeiträge: 8 % AM-Beitrag vom Bruttolohn + 2.376 DKK/Jahr ATP-Rente.
Steuererklärung 2025:
Frist: 24. März – 1. Juli für Unternehmensgewinne, 1. Mai für Berichtigungen.
Digitalprozess: Eintrag des Geschäftsergebnisses im Oplysningsskema, automatische Verknüpfung mit Steuerbudget.
Strafvermeidung: Laufende Anpassung des Steuerbudgets bei Gewinnänderungen verhindert Nachzahlungsschocks.
III. Gesellschaftsformen & Bürokratie: Digital first
Dänemark setzt Maßstäbe bei der Unternehmensgründung:
Enkeltmandsvirksomhed (Einzelunternehmen): Anmeldung in 15 Minuten online
ApS (Limited): Mindestkapital 40.000 DKK, digitale Notargründung
IVS (Startup-Gesellschaft): 1 DKK Mindestkapital für Jungunternehmer
Die digitale Infrastruktur revolutioniert Behördengänge:
E-Box: Pflichtsystem für staatliche Kommunikation seit 2025
NemID/MitID: Einheitliche digitale Signatur für alle Verträge
Bargeldlose Gesellschaft: 87 % aller Transaktionen via MobilePay
IV. Lebenswerte Hotspots: Von Hybrid-Städten zu Naturwundern
Ort | Highlights | Ideal für |
---|---|---|
Kopenhagen | Tivoli-Gärten, Nyhavn, Freistadt Christiania | Kulturbegeisterte |
Skagen | Nordlichter, Grenen (Zwei-Meere-Treffpunkt) | Naturfotografen |
Aarhus | ARoS Museum, Latinerviertel | Kreative & Studenten |
Møns Klint | 128m hohe Kreideklippen | Outdoor-Enthusiasten |
V. Zukunftsaussicht: Mit der geplanten Einführung des Digital Nomad Visa
2026 positioniert sich Dänemark als europäischer Place To be für Remote Worker.
Von der hybriden Besteuerung bis zur komplett digitalisierten Verwaltung – Dänemark bietet deutschen Auswanderern ein durchdachtes Ökosystem. Wer die Symbiose aus moderner Urbanität (Kopenhagens Nørrebro-Viertel) und unberührter Natur (Mols-Berge-Nationalpark) sucht, findet hier mehr als nur ein neues Zuhause: Eine Blaupause für zukunftsfähiges Leben und Arbeiten.
VI. Geplantes Digital Nomad Visa: Dänemarks Antwort auf die Remote-Work-Revolution – Was Auswanderer 2025/2026 wissen müssen
Obwohl Dänemark aktuell kein spezielles Digital Nomad Visa anbietet, arbeitet die Regierung laut Brancheninsidern an einem „Remote Worker Permit“ für 2026 – eine Antwort auf die explodierende Nachfrage nach flexiblen Aufenthaltsgenehmigungen für ortsunabhängige Arbeiter. Aktuelle Keywords wie „Dänemark Remote Work Visa 2025“, „Digital Nomad Dänemark Steuern“, „Auswandern als IT-Freelancer“ oder „Dänemark Freelancer Steuern 2025“ , „Remote Work Dänemark Krankenversicherung“, „Digital Nomad Kopenhagen Co-Living“, „Auswandern Dänemark IT-Beruf“ und „Selbstständig in Dänemark anmelden“ dominieren die Suchanfragen, während sich die Politik auf Attraktivität für Hochqualifizierte fokussiert. Geplant sind voraussichtlich 24 Monate Aufenthalt mit Option zur Verlängerung, keine lokale Steuerpflicht für ausländische Einkommen (analog zum spanischen DNV) und schnelle Antragsbearbeitung via MitID. Wichtige Eckpunkte: Mindesteinkommensgrenze (voraussichtlich 50.000 DKK/Monat), Krankenversicherungspflicht mit EU-Deckung und Co-Working-Space-Nachweis in dänischen Innovationshubs wie Kopenhagens „BLOXHUB“ oder Aarhus’ „The Grounds“. Für Startups bleibt das „Startup Visa“ mit 2+3 Jahren Laufzeit die Alternative – hier boomt die Nachfrage nach KI-, Green-Tech- und Health-Tech-Projekten, begleitet von Gründerstipendien bis 200.000 DKK.
Wer bereits 2025 einreisen will, nutzt den Schengen-Touristenvisa-Trick (90/180-Tage-Regelung).
Mit der geplanten ETIAS-Pflicht ab 2026 wird die Einreise für Nicht-EU-Bürger zwar aufwendiger, doch gleichzeitig öffnen sich Türen für langfristige Remote-Work-Lösungen – ein strategischer Schachzug im Kampf um globale Tech-Talente.
Disclaimer:
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