Wenn Eltern sich trennen, steht immer die Frage im Raum, wie die gemeinsamen Kinder am besten betreut werden können. Dabei sollte stets das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen und nicht das der Erwachsenen. Nachfolgend stellen ich Ihnen drei gängige Betreuungsmodelle leicht verständlich vor.

  1. Das Residenzmodell
     Beim Residenzmodell leben die Kinder hauptsächlich bei einem Elternteil, während der andere Elternteil regelmäßigen Umgang hat. Häufig sind das wöchentliche Besuche oder Übernachtungen alle zwei Wochen. Wie oft und in welcher Form der Kontakt stattfindet, richtet sich nach dem Alter des Kindes und der Lebenssituation der Eltern.
  2. Das Nestmodell
     Beim Nestmodell bleiben die Kinder in ihrer vertrauten Umgebung, zum Beispiel in der bisherigen Familienwohnung, und die Eltern wechseln sich dort mit der Betreuung ab. Dadurch wird vermieden, dass die Kinder ständig umziehen müssen. Allerdings entstehen höhere Kosten, da zusätzlich Räumlichkeiten für die Eltern vorgehalten werden müssen. Voraussetzung ist zudem, dass die Eltern auch nach der Trennung gut miteinander kommunizieren können.
  3. Das Wechselmodell
     Beim Wechselmodell wechseln die Kinder regelmäßig zwischen den beiden Wohnungen der Eltern, wobei die Betreuung möglichst gleichmäßig aufgeteilt wird. Das bedeutet, die Kinder sind mal eine Woche beim Vater und die nächste Woche bei der Mutter oder in einem anderen individuell vereinbarten Rhythmus. Dieses Modell bietet den Eltern viel Mitsprache bei Erziehung und Alltag. Allerdings setzt es eine gewisse Einigkeit und gute Kommunikation der Eltern voraus.

Welche Lösung passt zu meiner Familie?
 Jede Familie ist einzigartig. Ob Residenzmodell, Nestmodell oder Wechselmodell: Wichtig ist, dass das Modell an die Bedürfnisse Ihres Kindes angepasst wird und Sie als Eltern sich einigen. Können Sie ohne Vermittlung nicht weiterkommen, unterstützt das Jugendamt oder eine Erziehungsberatungsstelle. Im Streitfall lohnt sich eine anwaltliche Beratung, um einvernehmliche Lösungen zu finden. Gerichte entscheiden stets nach dem Kindeswohl, doch nicht jedes Modell lässt sich erzwingen. Gerade das Wechselmodell verlangt eine tragfähige Basis zwischen den Eltern.

Fazit
 Bei allen Überlegungen steht das Wohl Ihres Kindes an erster Stelle. Eine offene Kommunikation und die Bereitschaft, Kompromisse zu finden, sind dabei entscheidend. Wenn Sie Unterstützung benötigen, helfe ich Ihnen gerne weiter. Gemeinsam erarbeiten wir eine Lösung, die rechtlich sicher und für Ihr Kind am besten geeignet ist.