E-Scooter gehören mittlerweile fest zum Straßenbild vieler deutscher Städte. Mit ihrer steigenden Beliebtheit wächst jedoch auch die Zahl der Unfälle. Besonders problematisch wird es, wenn unklar ist, wer für den Schaden aufkommt, oder wenn Versicherungen die Schadensregulierung verweigern. In solchen Situationen fühlen sich Betroffene oft hilflos – doch das müssen sie nicht!
In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Haftung bei E-Scooter-Unfällen geregelt ist, welche Pflichten Fahrer und Anbieter haben und wie Sie Ihre Rechte durchsetzen können.
Wer ist verantwortlich bei einem E-Scooter-Unfall?
Die Haftung hängt von den spezifischen Umständen des Unfalls ab. Oft spielt der sogenannte Anscheinsbeweis eine entscheidende Rolle. Dieses rechtliche Prinzip besagt, dass bei typischen Unfallursachen – wie einem umgestürzten, falsch abgestellten E-Scooter – davon ausgegangen wird, dass der Verursacher fahrlässig gehandelt hat.
Beispiel:
Ein E-Scooter wird ohne ausgeklappten Ständer abgestellt, fällt um und beschädigt ein geparktes Auto. In diesem Fall liegt die Beweislast bei der Person, die den Roller abgestellt hat. Sie muss nachweisen, dass der Schaden nicht durch ihr Verhalten entstanden ist. Dies ist oft schwierig, was für den Geschädigten von Vorteil ist.
Wie können Sie Ihre Ansprüche absichern?
Wurden Sie durch einen E-Scooter geschädigt, sollten Sie schnell handeln und Beweise sichern:
• Fotos: Dokumentieren Sie den Unfallort, den E-Scooter und die entstandenen Schäden.
• Zeugen: Notieren Sie die Kontaktdaten von Personen, die den Vorfall beobachtet haben.
• Zeitnahes Melden: Informieren Sie unverzüglich die zuständige Versicherung oder den Anbieter des Scooters.
Die Verantwortung der Anbieter von Miet-E-Scootern
Nicht nur Fahrer, sondern auch die Anbieter von Miet-Scootern tragen Verantwortung. Sie müssen gewährleisten, dass ihre Fahrzeuge verkehrssicher sind und korrekt genutzt werden können. Zu ihren Verpflichtungen gehören:
• Hinweise zum ordnungsgemäßen Abstellen der Roller.
• Regelmäßige Wartung und Inspektion der Fahrzeuge.
• Entfernung von falsch abgestellten Scootern.
Wichtig:
Verletzt ein Anbieter diese Pflichten, kann er haftbar gemacht werden. Ein Beispiel hierfür wäre ein Unfall, der durch einen technischen Defekt des Rollers verursacht wird. In solchen Fällen können Betroffene Ansprüche direkt gegen den Anbieter geltend machen.
Was tun, wenn die Schadensregulierung abgelehnt wird?
Sollten Versicherungen oder Anbieter die Schadensregulierung verweigern, haben Sie folgende Optionen:
1. Rechtsanwalt beauftragen: Ein Anwalt kann prüfen, ob die Ablehnung rechtmäßig ist, und Ihre Ansprüche durchsetzen.
2. Gutachten einholen: Ein technisches oder juristisches Gutachten kann dazu beitragen, die Ursache des Schadens zu klären.
3. Gerichtliche Klärung: Wenn die Beweislage zu Ihren Gunsten spricht, scheuen Sie nicht, rechtliche Schritte einzuleiten.
Fazit: So sichern Sie Ihre Rechte bei E-Scooter-Unfällen
Unfälle mit E-Scootern sind oft komplex, aber es gibt rechtliche Mittel, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Der Anscheinsbeweis und die sogenannte sekundäre Beweislast sind dabei entscheidend. Sowohl Fahrer als auch Anbieter müssen ihre Pflichten erfüllen.
Unser Rat:
Sichern Sie Beweise, lassen Sie sich juristisch beraten und nutzen Sie alle rechtlichen Möglichkeiten. So erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schadensregulierung.
Unterstützung bei rechtlichen Fragen zu E-Scooter-Unfällen
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