Aktuell erhalten hunderte Gallus-Investoren ein Schreiben der Anlegerverwaltung der GIK und Gallus Immobilien. Hierin wird die Umwandlung der bisher abgeschlossenen Anlageverträge mit den Gallus-Gesellschaften in Partizipationsscheine der Schweizer Gesellschaft Amagvik Int. AG beworben. In einem zweiten Schritt soll die Amgvik AG Ende 2027 ein Übernahmeangebot machen.


Was sind Partizipationsscheine?


Partizipationsscheine nach Schweizer Recht sind stimmrechtslose Anteile am Partizipationsscheinkapital, welches zusätzlich zum Aktienkapital geschaffen werden kann. Im Wesentlichen handelt es sich bei Partizipationsscheinen um „stimmrechtslose Aktien“, die gegen eine Einlage ausgegeben werden. Partizipationsscheinkapital gilt als Ergänzungskapital. Im Konkursfall erfolgt dessen Rückzahlung erst nach Befriedigung sämtlicher Gläubiger.


Börsengang nicht gesichert


Ein erhebliches Risiko von Partizipationsscheinen besteht in ihrer fehlenden Liquidität. Wenn kein Börsengang erfolgt und kein geregelter Markt für den Handel entsteht, bleiben Investoren auf ihren Papieren sitzen, ohne eine realistische Möglichkeit, diese zu verkaufen.


Tatsächlich sollen die Ertragsströme sämtlicher in der Schweiz befindlichen Vermögenswerte der Gallus Gruppe in Gestalt von Immobilien in einem zentralen Portfolio der Amagvik AG gebündelt werden. Dabei ist geplant, dass die Amagvik AG den Inhabern von Partizipationsscheinen Ende 2027 ein Übernahmeangebot zu dem dann gültigen Kurswert unterbreitet.


Keine Transparente Preisbildung


Ohne Marktnotierung fehlt aber auch eine transparente Preisbildung, sodass der tatsächliche Wert der Partizipationsscheine unklar bleibt. In einem solchen Szenario könnten Investoren praktisch wertlose Papiere halten, ohne Einflussmöglichkeiten oder eine wirtschaftlich sinnvolle Exit-Strategie.


Wirtschaftliche Entwicklung unklar


Auch die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt vage und enthält viele Unsicherheiten. Ohne klare vertragliche Garantien besteht jedoch das Risiko, dass die Partizipationsscheine langfristig illiquide und möglicherweise wertlos bleiben.


Eine unabhängige Prüfung der Vertragsunterlagen und eine kritische Einschätzung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Plans sind dringend angeraten. Die Kanzlei Bender & Pfitzmann hat aufgrund des akuten Handlungsbedarfs eine kostenfrei Ersteinschätzung für betroffene Anleger eingerichtet.


Die Amagvik Int. AG


Die Amagvik Int. AG wurde am 19.04.2022 unter der Firma Baukubik 3 AG in Appenzell gegründet. Die Baukubik 3 AG bezweckt die Entwicklung und die Realisation von Immobilienprojekten für Dritte, die Übernahme von Total- und Generalunternehmerfunktionen, sowie weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit Grundstücken und Immobilien. Am 14.01.2025 wurde die Umfirmierung der Baukubik 3 AG in die Amagvik Int. AG im Schweizer Handelsregister von St. Gallen veröffentlicht. Zugleich erfolgte die Eintragung „Partizipationsscheine neu: 100'000'000 Namen-Partizipationsscheine zu CHF 0.0005“.


Die Amagvik AG


Die Amagvik AG wurde 2017 gegründet und ist eine Schweizer Immobiliengesellschaft mit Sitz in St. Gallen. Ihre Geschäftsaktivitäten beziehen sich hauptsächlich auf den Aufbau eines Immobilienportfolios mit Wohnimmobilien, insbesondere im Raum Ostschweiz. Nach eigenen Angaben umfasst das Portfolio der Amagvik AG derzeit 4 Neubauprojekte mit einer Größe zwischen 14 und 42 Wohnungen. Die Amagvik AG ist seit Februar 2024 an der BX Swiss AG kotiert.


Die Bilanzen der Amagvik AG


Die Amagvik. AG veröffentlicht auf der eigenen Webseite Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2023. Demnach beträgt die Bilanzsumme im Jahr 2023 gute 16 Mio. CHF, wovon 2,5 Mio. CHF auf Eigenkapital und knapp 14 Mio. CHF auf Fremdkapital entfallen.


Die Amagvik AG weist im Jahr 2023 einen Jahresverlust von knapp 600 TCHF aus und einen Verlustvortrag von 925 TCHF. Im Halbjahresbericht 2024 bleibt die Bilanzsumme unverändert, das Eigenkapital ist auf gut 2 Mio. CHF gesunken und das Fremdkapital geringfügig gestiegen.


Bemerkenswert ist der Anstieg des Verlustvortrages auf 1.5 Mio. CHF zum Ende des ersten Halbjahr 2024 sowie ein erneuter operativer Verlust von knapp 400 TCHF.  


Das Präsidium der Amagvik AG


Präsident des Verwaltungsrates der Amagvik AG ist Michael OehmeEine Recherche zu der Personalie führt unmittelbar zu dem seit dem 05.11.2015 im Internet frei abrufbaren Beitrag des HANDELSBLATT mit dem Titel „Der Schadsprecher“, der die Tätigkeiten für zahlreiche mit Totalverlust gescheiterte Investitionen, wie ACI Dubai Fonds, Bestlife Select AG, Proven Oil Canada und die Immobiliengruppe S&K auflistet. Der Beitrag beginnt mit der Aussage: „Wenn Täuscher und Trickser einen Sprecher suchen, finden sie oft Michael Oehme“.


Der ehemalige Vorstandsvorsitzende und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Gallus Immobilien eG, Michael Bauer, war für die Amagvik AG als deren Verwaltungsratsmitglied bzw. im Zeitraum von 2022 bis Juni 2024 als Präsident des Verwaltungsrates tätig.



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Die im Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei Bender & Pfitzmann aus Düsseldorf hat für Anleger, die in Gallus-Immobilien, GIK-Nachrangdarlehen oder Genossenschaftseinlagen der Gallus-Gruppe investiert haben, eine kostenlose Erstberatung eingerichtet.


Die Rechtsanwälte Bender & Pfitzmann sind schwerpunktmäßig in den Bereichen Bankrecht, Kapitalmarktrecht und Versicherungsrecht tätig. Als Anlegerschutzkanzlei beraten und vertreten sie bundesweit Anleger und unterstützen bei allen Rechtsfragen im Zusammenhang mit gescheiterten Kapitalanlagen. Die Fachanwälte der Kanzlei Bender & Pfitzmann verfügen über große Erfahrungen und Erfolge im außergerichtlichen und gerichtlichen Vorgehen.


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