Vorschäden und fehlende Instandhaltungen können bis zur Ablehnung des Schadens führen.

Problem: Was ist ein Sturmschaden an einem Zaun?

Nach Sturm kommt es regelmäßig zu einer Vielzahl von Schadenmeldungen, die sich auf Zäune beziehen. Manchmal ist eine Latte herausgebrochen oder aber der Zaun steht schief. In der Praxis besteht hier regelmäßig nicht das Problem, ob Sturm vorgelegen hat, sondern die Problematik besteht darin, ob es Vorschäden, fehlende Instandhaltungen oder aber eine fehlerhafte Errichtung gegeben hat.  Auf diese Fragen achten Gebäudeversicherungen.

Gebäudeversicherung: Wie wird ein Sturm in der nachgewiesen?

Der Nachweis, ob an dem gemeldeten Schadentag Sturm vorgelegen hat, erfolgt über eine ganz einfache Wetteramtsanfrage der Versicherung. Die Frage, ob Sturm vorgelegen hat, wird also grundsätzlich durch diese Wetteramtsanfrage der Versicherung geklärt. Hier habe ich noch nie ein Problem erlebt.

Was muss bei einem Sturm geschehen sein?

Ganz einfach, der Sturm muss zu einem Schaden geführt haben. Oder anders ausgedrückt, es bedarf einer Einwirkung von Sturm auf versicherte Sachen. 

Die Rechtsprechung fordert, dass die unmittelbare Einwirkung des Sturms auf versicherte Sachen, so dass der Sturm die zeitlich letzte Ursache für den Schadens gesetzt haben muss. (vgl. OLG Saarbrücken r+s 2013, 608;  OLG Köln r+s 1995, 390; LG Köln r+s 1995, 350; OLG Düsseldorf VersR 1984, 1035).

Diese Rechtsprechung ist erstmal positiv, denn der Sturm muss also nur irgendwie mitursächlich für den Schaden sein. Der Kern der Regulierung bildet sodann aber die Frage, ob es nicht auch noch andere und mitwirkende Ursachen gegeben haben kann. Dies führt zu den häufigen und nachfolgenden Problemen. 

Was sind Vorschäden an einem Zaun?

Bilder sagen mehr als Worte. Das nachfolgende Bild entstammt aus einer praktischen Schadensbesichtigung, stellt aber -was offensichtlich ist- keinen Sturmschaden da. Gutachterlich sprechen folgende Gründe dagegen. Es liegen vermoderte Querbalken sowie Holzverblendungen vor. Der obere Bereich der Querbalken ist besonders feuchtigkeitsempfindlich, was sich aus der Faserrichtung des Holzes ergibt, so dass hier über einen langen Zeitraum eine Zersetzung des Holzes stattgefunden hat. Ferner liegen die Schäden direkt in der Nähe der Pfeiler und der Mauerung, was gegen „starke“ Sturmeinwirkung spricht. Ferner liegen keine frischen Bruchkanten vor.