Der Bundesgerichtshof hatte vor nicht allzu langer Zeit über einen Fall des Vorwurfs der Vergewaltigung bei Geschlechtsverkehr unter Einfluss von Alkohol und (möglicherweise) KO-Tropfen zu entscheiden (BGH, Urteil v. 11.09.2024 – 2 StR 498/23). Die Geschädigte stand, nachdem sie feiern war, unter erheblichem Alkoholeinfluss und möglicherweise dem Einfluss von KO-Tropfen. In diesem Zustand traf sie auf die beiden Angeklagten und begleitete sie in die Wohnung eines der Angeklagten. Dort wachte sie am späten Morgen des nächsten Tages auf, ohne Hose und ohne Slip, mit Körperflüssigkeiten im Schambereich. Sie erinnerte sich an nichts, was in der Nacht passierte. Es wurde ein Strafverfahren wegen Vergewaltigung eingeleitet. Zunächst wurden die Angeklagten vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Der BGH hob diesen Freispruch wieder auf.
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Welche Strafen drohen bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung?
Vergewaltigung wird grundsätzlich gem. § 177 Abs. 6 Nr. 1 StGB mit einer Freiheitsstrafe von mindestens 2 Jahren bestraft.
Sexuelle Nötigung, also die Vornahme sexuelle Handlungen an einer Person unter Ausnutzung des Umstands, dass diese keinen entgegenstehenden Willen bilden oder äußern kann ohne, dass die sexuelle Handlung mit dem Eindringen in den Körper dieser Person verbunden sind (dann wäre es eine Vergewaltigung), wird grundsätzlich mit einer Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 5 Jahren bestraft.
Ist Sex unter Alkohol und KO-Tropfen Einfluss Vergewaltigung?
Das ist möglich aber nicht zwingend. Maßgeblich ist, dass der Alkohol oder die KO-Tropfen dazu führen, dass die Person nicht mehr dazu in der Lage ist, einen gegen den Sex gerichteten entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern und die andere Person dies auch erkannt hat, dass diese Fähigkeit nicht mehr besteht.
Wann ist jemand nicht in der Lage einen entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern?
Befindet sich eine Person in einem schweren Rauschzustand oder einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung, so kann dies ein solcher Fall sein, dass ein entgegenstehender Wille nicht mehr gebildet oder geäußert werden kann. Aber auch wenn die andere Person ohnmächtig ist, schläft oder sich in Narkose befindet, kann ein solcher Fall vorliegen (BGH, Urteil v. 11.09.2024 – 2 StR 498/23 m.w.N.).
Warum ist ein erfahrener Strafverteidiger bei Vorwurf Vergewaltigung unverzichtbar?
Der Vorwurf der Vergewaltigung wiegt schwer. Es drohen lange Freiheitsstrafen – bei einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren ist auch eine Aussetzung der Freiheitsstrafe zur Bewährung nicht mehr möglich, sodass die Strafe tatsächlich im Gefängnis abgesessen werden muss.
Neben den hohen Strafen bringt der Vorwurf der Vergewaltigung nicht „erst“ ab einer Verurteilung, sondern bereits mit Einleitung der Ermittlungen, schlimmstenfalls zudem einen Reputationsschaden mit sich. Sexualstrafverfahren werden nicht selten medial begleitet. Auch berufliche Konsequenzen können bei einem solchen Vorwurf drohen.
Zusammengefasst steht also für Beschuldigte einer Vergewaltigung viel auf dem Spiel. Umso wichtiger ist es, eine effiziente und bis ins kleinste Detail durchdachte Verteidigungsstrategie zu entwickeln.
Ein erfahrener Strafverteidiger für Sexualstrafrecht hat die nötige Erfahrung und fachliche Expertise, inklusive Kenntnis der aktuellen Grundsätze der Rechtsprechung zu Themen in Sexualstrafverfahren und kann auf dieser Grundlage eine individuelle Verteidigungsstrategie für Sie erarbeiten und Ihre Rechte bestmöglich im Strafverfahren schützen.
So verteidige ich Sie gegen den Vorwurf einer Vergewaltigung
Wenn Sie eine polizeiliche Vorladung oder eine Anklage wegen Vergewaltigung erhalten haben, ist wichtig, dass Sie zunächst zum Tatvorwurf schweigen und nicht unbedacht sich gegenüber der Polizei oder Staatsanwaltschaft äußern. Was gesagt ist, ist gesagt und kann nur selten später wieder „wegverteidigt“ werden. Wenn Sie mich als Strafverteidiger beauftragen, werde ich Akteneinsicht beantragen, die Ermittlungsergebnisse analysieren und auf dieser Grundlage eine passende Verteidigungsstrategie erarbeiten.
Ein Vorwurf der Vergewaltigung kann schwerwiegende Konsequenzen für Ihr Leben und Ihre Zukunft haben. Doch niemand ist ohne Rechte: Eine kluge Verteidigungsstrategie, gestützt durch die Erfahrung eines spezialisierten Strafverteidigers, kann entscheidend sein. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist – kontaktieren Sie mich und lassen Sie uns Ihre Verteidigung gemeinsam gestalten.