Ab dem 1. Januar 2025 wird in Spanien der Solidaritätsbeitrag (cuota de solidaridad) eingeführt. Diese zusätzliche Abgabe betrifft sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer und hat das Ziel, die Finanzierung des Rentensystems langfristig zu sichern. Wir erklären, wie der Beitrag funktioniert, wer betroffen ist und welche Auswirkungen zu erwarten sind.
Was ist der Solidaritätsbeitrag?
Der Solidaritätsbeitrag wird auf den Teil des Gehalts erhoben, der die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) überschreitet. Für das Jahr 2024 liegt die BBG bei 4.720,50 Euro monatlich. Auf Einkünfte oberhalb dieser Grenze fallen folgende Zuschläge an:
- Bis zu 10 % über der BBG: 0,92 %
- Zwischen 10 % und 50 % über der BBG: 1,00 %
- Mehr als 50 % über der BBG: 1,17 %
Diese Sätze werden bis zum Jahr 2045 schrittweise erhöht und können dann bis zu 7 % erreichen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Kosten, wobei der Arbeitgeber den größeren Anteil (83,39 %) trägt.
Wer ist betroffen?
- Arbeitgeber: Unternehmen mit Arbeitnehmern, deren Gehalt über der BBG liegt, müssen mit zusätzlichen Lohnnebenkosten rechnen. Langfristig könnten diese Kosten bis zu 8 % der überschreitenden Gehaltsanteile betragen.
- Arbeitnehmer: Spitzenverdiener müssen mit einer Reduktion ihres Nettogehalts rechnen. Während die Belastung anfänglich gering ausfällt, könnten die schrittweisen Erhöhungen bis 2045 spürbare Einbußen mit sich bringen.
Welche Leistungen sind ausgeschlossen?
Der Solidaritätsbeitrag wird nicht bei der Berechnung von Sozialleistungen wie Krankengeld, Arbeitslosengeld oder Renten berücksichtigt. Damit bleibt er rein eine zusätzliche Abgabe, ohne spätere Ansprüche für den Beitragszahler zu generieren.
Was bedeutet das in Zahlen?
Ein Beispiel:
Ein Arbeitnehmer mit einem Jahresbruttogehalt von 90.000 Euro überschreitet die BBG um 2.779,50 Euro monatlich. Der Solidaritätsbeitrag beträgt hier 28,13 Euro im Monat, wovon 23,46 Euro der Arbeitgeber und 4,67 Euro der Arbeitnehmer tragen. Über das Jahr summieren sich diese Beträge, und die Kosten steigen mit den geplanten Erhöhungen bis 2045 weiter an.