Was ist Supervision?

Supervision ist ein professionelles Beratungsformat zur Reflexion beruflichen Handelns. Ursprünglich im sozialen und therapeutischen Bereich verbreitet, gewinnt es zunehmend an Bedeutung für Juristen, Unternehmen und andere Berufsgruppen. Ziel der Supervision ist die Verbesserung der beruflichen Praxis, Konfliktbewältigung und Qualitätssicherung.

Welchen Nutzen bringt mir Supervision?

  • Steigerung der beruflichen Handlungskompetenz
  • Lösungsoptimierung durch Perspektivwechsel und Sparring
  • Verbesserung der Zusammenarbeit im Team
  • Konfliktprävention und -bewältigung
  • Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen beruflichen Rolle/Karriere
  • Emotionale Entlastung und Stressbewältigung
  • Prävention von Krankheit, Sucht und Burnout

Welche Fragestellungen eignen sich für Supervision?

Grundsätzlich ist die Supervision Themen offen. Die Themen können sich aus allen obigen Bereichen (Nutzen) ergeben und müssen anders als in der kollegialen Fallberatung nicht fachspezifisch sein. Es sollte allerdings geprüft werden, ob die Themen besser für Gruppen-Supervision (mit dem zusätzlichen Input der Kollegen aus der Gruppe und einem Mehrwert für die Gruppe) oder besser für Einzel-Supervision geeignet ist (aufgrund heikler Thematik oder absoluter Ausnahmefall). Auch könnten andere Formate wie Coaching oder Therapie besser passen.

Welche Voraussetzungen hat Supervision?

  • Freiwilligkeit und Supervisionsbedarf

Supervision setzt die Bereitschaft der Beteiligten voraus, sich mit beruflichen Themen selbstkritisch auseinanderzusetzen.

  • Beruflicher Bezug

Die Themen sollten beruflicher Natur sein, z. B. Herausforderungen in der Mandantenkommunikation, ethische Fragestellungen oder Stressbewältigung im juristischen Alltag.

  • Supervisionsvorgaben

Der Supervisor sollte nicht nur über eine fundierte Ausbildung verfügen. In Deutschland gibt es anerkannte Ausbildungsinstitutionen und Zertifizierungen, u. a. durch die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e. V. (DGSv). Er sollte außerdem Feldexpertise in juristischen Berufen aufweisen und idealerweise selbst Jurist sein (wegen gesetzlicher Verschwiegenheitsverpflichtung).

Wie läuft die Supervision ab?

Eine Supervision verläuft in mehreren Phasen, die sich je nach Setting und Anliegen unterscheiden können:

1. Auftragsklärung/Status quo: Sachverhalt -> Dilemma ->Frage

Hier wird das Ziel der Supervision festgelegt. Dies kann durch ein Erstgespräch zwischen Supervisor und Supervisand oder einem ganzen Team erfolgen.

2. Prozessorganisation: Reihenfolge -> Clustern -> Zeitmanagement 

Der Supervisionsprozess wird verantwortungsklärend, fokussiert und optimal vorbereitet, so dass in einer klaren zeitlichen Vorgabe Tehmenfelder lösungsorientiert bearbeitet werden können.

3. Lösungsstrategien: Ressourcen Aktivierung (eigene, Gruppe, Supervisor)

Gemeinsam werden neue Handlungsperspektiven erarbeitet und reflektiert. Dabei spielen Methoden wie Perspektivwechsel oder systemische Ansätze eine Rolle, aber auch qualifiziertes Feedback, aktives Zuhören und wirksames Fragen.

4. Lösungsansatz: Auswahl -> Umsetzung -> Integration

Aus den erarbeiteten Strategien wird die Idealversion herausgearbeitet, die Umsetzung geplant und die ersten Schritte durchgeführt. In Folgesitzungen wird bei Bedarf überprüft, wie sich die Maßnahmen bewähren und die Supervision reflektiert.

Für welche juristischen Berufe eigenet sich Supervision besonders?

Gerade in der juristischen Praxis kann Supervision wertvolle Unterstützung bieten. Auch wenn sie nicht gesetzlich oder berufsrechtlich vorgeschrieben ist, kann sie im Rahmen der Weiterbildungsverpflichtung Anrechnung finden. Sie eignet sich besonders für:

  • Einzelanwälte: Reflexion schwieriger Mandantenfälle oder ethischer Dilemmata
  • Großkanzleien: Verbesserung der Teamarbeit und Kommunikation
  • Wirtschaft: Umgang mit Hierarchien, Organisationsstrukturen und fachfremdem Know How (z.B. Technik)
  • Justiz: Verbesserung der fachlichen Kompetenz durch Reflexion und kollegiales Sparring 
  • öffentlicher Dienst: Umgang mit hohen Arbeitsbelastungen und Verantwortung

Fazit: 

Supervision ist ein wertvolles Instrument zur beruflichen Weiterentwicklung und Konfliktbewältigung. Sie bietet Jurist:innen und anderen Berufsgruppen eine strukturierte Möglichkeit, ihre Praxis zu reflektieren und langfristig zu verbessern.

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