Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat im Dezember 2024 darüber entschieden, wann ein Profifußballer von seiner Berufsunfähigkeitsversicherung auf einen neuen Job als Torwarttrainer verwiesen werden kann. 

Dabei ging es um die Frage, ob dieser neue Job das Leben des ehemaligen Profifußballers weiterhin auf einem guten Niveau halten kann. 

Hier ist der juristische Begriff der Lebensstellung wichtig, der sich in den meisten Versicherungsbedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherer findet.

Was bedeutet "Lebensstellung"? Die Lebensstellung beschreibt, wie die Gesellschaft einen Beruf wertschätzt und wie viel Geld man damit verdient. 

Wenn der alte Beruf viel Anerkennung und gutes Geld brachte, aber der neue Job nicht so viel Anerkennung oder Einkommen hat, kann die Versicherung nicht einfach behaupten, dass der Versicherte jetzt auf den neuen Job umsteigen sollte. Wann genau dies der Fall ist, hängt von den besonderen Umständen ab. 

Im Fall des Klägers hat er ein Einkommen verloren, das über 75 % seines früheren Einkommens liegt. Das beeinträchtigt seine Lebensstellung erheblich. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat daher festgestellt, dass diese Einkommensreduzierung in Anbetracht seiner früheren hohen Einkünfte nicht akzeptabel ist.