Eine Rechtsschutzversicherung kann finanzielle Unterstützung bieten, wenn rechtliche Streitigkeiten auftreten. Auseinandersetzungen insbesondere vor Gericht können teuer und zeitaufwendig sein, weshalb der Abschluss einer solchen Versicherung oft eine kluge Entscheidung ist.

Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

  1. Unvorhersehbare Streitigkeiten: Ob im Straßenverkehr, im Berufsleben oder bei Mietangelegenheiten – Konflikte entstehen oft unerwartet. Eine Rechtsschutzversicherung schützt davor, dass diese Streitigkeiten die private Finanzlage belasten.
  2. Anwalts- und Gerichtskosten: Bereits ein erstes Beratungsgespräch ist kostenpflichtig. In einem gerichtlichen Verfahren summieren sich die Kosten für Anwälte, Gerichte und Sachverständige schnell auf mehrere Tausend Euro.
  3. Rechtliche Unterstützung: Viele Rechtsschutzversicherungen bieten neben der Kostenübernahme auch eine telefonische Erstberatung oder Online-Dienste, die erste Fragen beantworten und das weitere Vorgehen klären können.

Wann zahlt die Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung greift zum einen, wenn die Streitigkeit die versicherten Bereiche (z.B. Arbeitsrecht, Verkehr, Privatrechtschutz, etc.) betrifft und während der Vertragslaufzeit ihren Ursprung hat. Im Einzelnen regeln dies die jeweiligen Versicherungsbedingungen, die bei Vertragsschluss ausgehändigt werden. Im Einzelfall entscheidet hierrüber die Versicherung, wobei hier auch ein konsquentes Nachhaken des beauftragten Anwalts helfen kann.

Zu den häufigsten versicherten Bereichen gehören:

  • Verkehrsrecht: Etwa bei Bußgeldern, Unfällen
  • Arbeitsrecht: Zum Beispiel bei Kündigungen, Abmahnungen oder Gehaltsstreitigkeiten. Achtung: im Arbeitsrecht zahlt die Rechtschutzversicherung außergerichtlich häufig nur eine Erstberatung.
  • Mietrecht: Bei Problemen mit dem Vermieter, wie unrechtmäßigen Kündigungen oder Nebenkostenabrechnungen.
  • Privatrecht: Etwa bei Streitigkeiten um Kaufverträge, Schadensersatzforderungen oder Schadensersatz und Schmerzensgeld.

Wichtig ist, dass die Versicherung im konkreten Fall eine Deckungszusage erteilt. Diese kann auch der beauftragte Anwalt einholen. Das bedeutet, die Versicherung prüft, ob der konkrete Fall vom Vertrag abgedeckt ist. Auch eine Wartezeit ab Vertragsschluss ist häufig Bestandteil einer Rechtschutzversicherung, was bedeutet, dass die Versicherung nicht sofort nach Abschluss greift. Je nach Versicherungsbedingungen oder der Höhe einer möglichen Selbstbeteiligung im Einzelfall können die Kosten einer Versicherung schwanken.

Was deckt die Rechtsschutzversicherung ab?

Die Versicherung übernimmt in der Regel:

  • Kosten für Anwälte und deren Beratung
  • Gerichtskosten
  • Kosten für Sachverständige und Gutachten
  • Kosten der Gegenseite, sofern der Versicherte zur Übernahme verpflichtet wird


Und aus Anwaltssicht?

Wenn eine Rechtsschutzversicherung besteht, bringt das auch für den Anwalt Vorteile mit sich. Neben der Sicherheit der Vergütung, besteht bei den Mandanten eine geringere Hemmschwelle, einen Anwalt zu beauftragen, wenn eine Rechtschutzversicherung die damit einhergehenden Kosten übernimmt. Und auch in der konkreten Mandatsbearbeitung ist eine bestehende Deckung durch eine Versicherung ein Vorteil: Mandanten sind auch bei offenen Erfolgsaussichten zu juristisch möglichen Maßnahmen eher bereit, während andernfalls das im Zivilrecht bestehende Prozesskostenrisiko Mandanten davon abhält, berechtigte Ansprüche gerichtlich durchzusetzen.