Für viele kaum vorstellbar: In Deutschland wird etwa jeder vierte Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig. Das bedeutet, dass rund 25% der Erwerbstätigen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ihren Beruf auszuüben. Diese hohe Wahrscheinlichkeit verdeutlicht die Bedeutung einer Berufsunfähigkeitsversicherung, um sich finanziell abzusichern.
Die häufigsten Gründe für den Eintritt von Berufsunfähigkeit sind vielfältig und betreffen verschiedene gesundheitliche Bereiche. Hier sind die wichtigsten Ursachen:
- Psychische Erkrankungen: Diese sind mit etwa 35% die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Dazu zählen Depressionen, Angststörungen und Burnout.
- Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates: Rückenleiden, Bandscheibenvorfälle und andere muskuläre oder skeletale Probleme machen etwa 23% der Fälle aus.
- Krebserkrankungen: Bösartige Neubildungen sind für etwa 19% der Berufsunfähigkeitsfälle verantwortlich.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diese umfassen etwa 6% der Fälle und beinhalten Herzinfarkte und andere kardiovaskuläre Probleme.
- Erkrankungen des Nervensystems: Dazu gehören Multiple Sklerose, Parkinson und Epilepsie, die etwa 5% der Fälle ausmachen.
- Unfälle: Unfälle sind für etwa 3% der Berufsunfähigkeitsfälle verantwortlich
Streitigkeiten zwischen Versicherern und Versicherten treten häufig bei psychischen Erkrankungen und Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates auf. Hier sind die Gründe:
Psychische Erkrankungen: Diese sind oft schwer objektiv zu beurteilen, da sie auf subjektiven Symptomen basieren. Versicherer verlangen häufig detaillierte Nachweise und Gutachten, um die Schwere und Dauer der Erkrankung zu bestätigen. Dies führt oft zu Meinungsverschiedenheiten über die tatsächliche Berufsunfähigkeit.
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates: Bei Rückenleiden und ähnlichen Beschwerden gibt es oft Diskussionen darüber, inwieweit die Beschwerden tatsächlich die Ausübung des Berufs verhindern. Versicherer argumentieren manchmal, dass die Versicherten trotz ihrer Beschwerden noch in der Lage sind, eine angepasste Tätigkeit auszuüben.
Diese Streitigkeiten entstehen häufig, weil die Definition von Berufsunfähigkeit und die Anforderungen an den Nachweis je nach Versicherungsbedingungen variieren können. Es ist daher wichtig, alle erforderlichen Unterlagen sorgfältig und vollständig einzureichen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.