Als Urheber stehen Sie vor der Herausforderung, Ihre kreativen Werke vor der unbefugten Nutzung durch künstliche Intelligenz (KI) zu schützen. Nachfolgend finden Sie einige Maßnahmen, die Sie überdenken sollten:
1. Urheberrechtliche Schutzmaßnahmen:
- Urheberrechtsvermerke:
Versehen Sie Ihre Werke mit deutlich sichtbaren Urheberrechtsvermerken. Dies signalisiert, dass Ihre Werke urheberrechtlich geschützt sind. - Vertragliche Regelungen:
Regeln Sie in Verträgen mit Ihren Kunden klar die Nutzungsrechte und verbieten Sie ausdrücklich die Verwendung Ihrer Werke für das Training von KI-Systemen. - Unterbinden Sie Text- und Data Mining (§ 44b UrhG)
Rechteinhaber können sich die Nutzung zum grds. erlaubten Text- und Data-Mining vorbehalten können. Das bedeutet, Sie können der Nutzung Ihrer Werke für Text- und Data-Mining widersprechen. Bei online zugänglichen Werken muss dieser Widerspruch in maschinenlesbarer Form erfolgen, um wirksam zu sein. Das Landgericht Hamburg hat allerdings in einem Urteil, festgestellt, dass auch ein in natürlicher Sprache verfasster Nutzungsvorbehalt, maschinenlesbar sein kann.
2. Technische Schutzmaßnahmen:
- Wasserzeichen:
Fügen Sie Ihren digitalen Werken unsichtbare oder sichtbare Wasserzeichen hinzu. Diese können dabei helfen, Ihre Werke zu identifizieren und unbefugte Nutzungen nachzuweisen. - Metadaten:
Fügen Sie Ihren Werken Metadaten hinzu, die Ihre Urheberschaft und Nutzungsbedingungen klar kennzeichnen. - Niedrige Auflösung:
Stellen Sie Ihre Werke online nur in niedriger Auflösung zur Verfügung, um die Nutzung für das Training von KI-Systemen zu erschweren. - Opt- Out für Text- und Data Mining:
Widersprechen Sie der Nutzung für Text- und Data Mining in maschinenlesbarer Form (bspw. mittels robots.txt Datei).
3. Rechtliche Schritte:
- Überwachung:
Überwachen Sie -soweit möglich- das Internet und KI-Plattformen auf unbefugte Nutzungen Ihrer Werke. - Abmahnungen und Unterlassungserklärungen:
Wenn Sie eine unbefugte Nutzung feststellen, mahnen Sie ab und fordern Sie eine Unterlassungserklärung. - Gerichtliche Schritte:
Sind Abmahnungen und Unterlassungserklärungen nicht erfolgreich, erwägen Sie gerichtliche Schritte.
4. Strategische Überlegungen:
- Transparenz:
Informieren Sie Ihre Kunden und die Öffentlichkeit über Ihre Schutzmaßnahmen und Ihre Haltung zur Nutzung Ihrer Werke durch KI. - Zusammenarbeit:
Beteiligen Sie sich an Diskussionen und Initiativen zum Schutz von Urheberrechten im Zeitalter der KI. - Anpassung:
Bleiben Sie auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen im Bereich der KI und des Urheberrechts und passen Sie Ihre Schutzmaßnahmen entsprechend an.
Die oben genannten Maßnahmen können einen wichtigen Beitrag zum Schutz Ihrer Werke vor der unkontrollierten Nutzung durch KI leisten.
Haben Sie Fragen zum Thema Urheberrecht und / oder KI, sprechen Sie mich gerne an.