In jedem Jahr veröffentlichen die Behörden vor Beginn der Saison neue Vorschriften. Welche Änderungen gibt es in dieser Saison?

Es gibt in jedem Fall gute Nachrichten für die Yachtbranche.

Malta hat einen neuen, niedrigeren Mehrwertsteuersatz von 12 % eingeführt, der für Yachtcharter-Verträge ab Malta gilt. Dieser ermäßigte Satz ist ab dem 1. Januar 2024 gültig und an bestimmte Bedingungen geknüpft, unter anderem an formelle Charter-Vereinbarungen und eine Höchstdauer von 35 Tagen für ein und denselben Charterer innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums.

Griechenland hat endlich das System der "e-Charter-Genehmigung" eingeführt, das es Luxusyachten, die nicht unter griechischer Flagge fahren, ermöglicht, sich in griechischen Gewässern aufzuhalten, ohne dass eine griechische Geschäftsniederlassung erforderlich ist. Die Genehmigung, die für Yachten unter EU- und Nicht-EU-Flaggen mit einer Länge von mehr als 35 m und einer bestimmten Rumpfzusammensetzung gilt, ermöglicht Charterfahrten innerhalb der griechischen Grenzen für bis zu 21 Tage pro Jahr, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind. Yachten unter 35 m Länge oder solche, die die Tagesgrenze überschreiten, müssen weiterhin das traditionelle Verfahren der Gründung einer griechischen Niederlassung und der Beantragung einer Charterlizenz durchlaufen.

Nach Frankreich, Monaco und Spanien (mit einigen Einschränkungen aufgrund der Steuerbefreiung für die Immatrikulation in Spanien) hat nun auch Kroatien das Programm „Yacht Engaged in Trade“ offiziell genehmigt.

Gibt es Neuigkeiten aus andern Staaten, deren Flaggen häufig von Yachten genutzt werden?

In Malta hat das Merchant Shipping Directorate mit Wirkung vom 1. April 2024 den Small Commercial Yacht Code (sCYC) eingeführt, der für kommerzielle Yachten unter 24 m gilt. Ziel des Gesetzes ist es, den Bedürfnissen dieses wachsenden Segments besser gerecht zu werden, indem das Regelwerk an die besonderen Anforderungen und Technologien dieses Marktes angepasst wird.

Das Cayman Island Shipping Registry (CISR) führte außerdem einen neuen Merchant Shipping Act 2024 (MSA 2024) ein, der den Abschluss von Crew-Verträgen für private Yachten ermöglicht. Damit werden die Rechte und Bedingungen der Besatzungsmitglieder vereinheitlicht und an die Vorschriften für kommerzielle Yachtbesatzungen angeglichen. Diese Regelungen decken Bereiche wie Bezahlung, Heimataufenthalte, medizinische Versorgung, Urlaub und Kündigungsfristen ab.

Auch die Seychellen haben Neuerungen bekannt gegeben. Ab dem 1. März 2024 wird ein ermäßigter Satz der Ankergebühren eingeführt, der für umweltfreundliche Yachten gilt, die mit modernen Technologien zur Reduzierung von Emissionen und zur Verbesserung der Energieeffizienz ausgestattet sind. Dies ist Teil der Bemühungen, den nachhaltigen Tourismus zu fördern und die Umweltauswirkungen der Yachtindustrie zu minimieren.

Italien hat ebenfalls Anpassungen vorgenommen. Die italienischen Behörden haben die Anforderungen für die Erteilung von Charterlizenzen für Yachten unter italienischer Flagge gelockert. Ab dem 1. Juni 2024 können Yachten mit einer Länge von bis zu 30 Metern eine vereinfachte Lizenz erhalten, sofern sie bestimmte Sicherheits- und Umweltstandards erfüllen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Änderungen der Steuervorschriften und regulatorischen Anforderungen in mehreren Ländern der Yachtbranche erhebliche Erleichterungen und neue Möglichkeiten bieten. Yachtbesitzer und Charterunternehmen sollten diese Entwicklungen genau verfolgen und gegebenenfalls ihre Strategien und Planungen entsprechend anpassen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an www.schwarzkopf-law.com.